Kies von Ballwil für die Region

Im Gebiet um den Dorfkern Ballwil findet sich eine flächige und recht mächtige Moränenabdeckung mit vielen rundovalen Hügeln, Drumlins genannt. Diese Moränenablagerungen entstanden während des letzten grossen eiszeitlichen Vorstosses eines Seitenarms des Reussgletschers.

Der Reussgletscher hat uns also vor rund 100'000 Jahren ein schönes Vermächtnis hinterlassen – er formte den Hügelzug Pfannenstiel mit erstklassigem Kies als Inhalt!

Bereits vor über hundert Jahren wurde zaghaft mit dem Abbau von Kies begonnen. Was zuerst nur von Hand und für den Eigenbedarf des Dorfes erfolgte, wuchs ab Mitte des letzten Jahrhunderts zum grossen Geschäft. Die Handarbeit wich dem gefährlichen Dynamit – Kieswände wurden förmlich gesprengt. Das Abbauvolumen betrug über 100'000 Kubikmeter pro Jahr, in den Spitzenzeiten des Autobahnbaus bis 200'000 Kubikmeter. Heute hat sich der Bedarf bei rund 70'000 Kubikmeter eingependelt.

Kieswerk mit Deponie und Abbaustelle

 

Umwelt

Noch wenigen Jahren galten Kiesabbaugebiete als Schandflecken der Natur. In der Zwischenzeit arbeiten jedoch Kieswerkbetreiber und Natur- und Umweltschützer eng zusammen. Beide Seiten haben festgestellt, dass gemeinsam mit vernünftigem Aufwand aus Kiesgruben Refugien der Natur (Zufluchtsorte für seltene Pflanzen und Tiere) geschaffen werden können. So hat zum Beispiel der Vogelkundler Marco Thoma aus Inwil beim Beobachten der seltenen und praktisch nur noch in Kiesgruben vorkommenden Uferschwalben auch den Habicht, Sperber, Baumfalke, Turmfalke, Kuckuck, Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke, Bergpiepser, Neuntöter, Kernbeisser, Girlitz, Goldammer, Rohrammer und viele weitere Vögel festgestellt.

Gräben und Tümpel schaffen Lebensraum für Amphibien und Libellen. So sind in unserer Kiesgrube unter vielen andern Arten die Geburtshelferkröte, die Kreuzkröte oder die Gelbbauchunke heimisch. Längere Zeit nicht bearbeitete Kiesflächen oder Schüttungen mit nährstoffarmem Material geben unzähligen seltenen Pflanzen den idealen Lebensraum.

Die Gemeindekiesgrube Ballwil ist von der Stiftung Natur und Wirtschaft zertifiziert und es besteht eine ökologische Begleitplanung. Unser Kieswerk wird zudem vom Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie (FSKB) mittels einer jährlichen Inspektion kontrolliert.