Machbarkeitsstudie Optimierung Kantonsstrasse Ortsdurchfahrt Ballwil durch Kanton Luzern
Information vom 01.12.2021
Bestvariante liegt vor und wurde der Bevölkerung vorgestellt
Die Machbarkeitsstudie zur Optimierung der Ortsdurchfahrt Ballwil kommt zum Schluss, dass sich die Sicherheitsdefizite beim Kreisel Dorfstrasse in Ballwil am besten durch den Umbau des Kreisels kombiniert mit weiteren Massnahmen beheben lassen. Die anderen Lösungsvorschläge weisen entweder erhebliche Nachteile auf oder sind vom Aufwand her nicht zu rechtfertigen.
Bahntunnel hätte Nachteile
Im Schlussvergleich zwischen der Optimierung der Ortsdurchfahrt und der vom Gemeinderat Ballwil bevorzugten Tieflegung der Bahn zeigte sich, dass die Optimierungsvariante mit Kosten von maximal 28 Millionen Franken die Verkehrsprobleme effizienter löst als der rund 180 Millionen Franken teure Bahntunnel. Die Tieflegung der Bahn würde ausreichend Platz für eine weitergehende Umgestaltung und Aufwertung der Ortsdurchfahrt verbunden mit einem zusätzlichen Gewinn für die Verkehrssicherheit schaffen, die Verkehrsmenge bliebe aber unverändert gross. Die Eingriffe mit langen Rampen, Portalen und dem Abbruch diverser Liegenschaften wären beträchtlich. Die in mehreren Bereichen zusätzlichen Vorteile einer Tieflegung der Bahn stünden aber in keinem Verhältnis zu den Kosten und den Eingriffen.
Optimierungsvariante: Umbau Kreisel, separate Veloführung, klare Torsituationen
Die Bestvariante sieht vor, bei den Ortseingängen durch die Bildung von Torsituationen eine Geschwindigkeitsreduktion zu erzielen. Der Veloverkehr soll künftig separat hinter dem Trassee der Seetalbahn zum Bahnhofplatz und via Wilerhofweg weiter in Richtung Hochdorf geführt werden. Der Kreisel Dorfstrasse wird gegen Westen ausserhalb des Bereichs der Seetalbahn verlagert, was den Abbruch von zwei Liegenschaften erfordert. Für diese kann ein Ersatzneubau erstellt werden. Die kreisrunde Geometrie des Kreisels verhindert eine zu schnelle Durchfahrt, die Fussgängerstreifen können direkt am Kreisel vorgesehen werden, die Querung der Luzernstrasse wird dadurch deutlich sicherer.
Gemeinde Ballwil bedauert den Verzicht auf den Bahntunnel
Die Gemeinde Ballwil kann die Resultate der fachlichen Beurteilung und den damit einhergehenden Entscheid des Kantons für die Bestvariante zwar nachvollziehen, sieht in einer Tieflegung der Bahn jedoch deutliche Vorteile für Ballwil. Angesichts des Verkehrswachstums löst aus Sicht der Gemeinde nur die Tieflegung der Bahn das Problem langfristig. Ausserdem erlaubt der Bahntunnel eine deutliche Aufwertung der Ortsdurchfahrt. Die beiden Ortsteile könnten wieder zusammenwachsen. Der Gemeinderat von Ballwil wird sich im Rahmen der Planungssynthese, welche bis Anfang 2023 die verschiedenen Verkehrsprojekte im Seetal zu einer Gesamtschau vereinen wird, weiterhin für eine Umsetzung der Lösung mit Bahntunnel einsetzen.
Information vom 15.05.2021
Optimierung Ortsdurchfahrt Ballwil: Die Varianten liegen auf dem Tisch
Der Kanton Luzern prüft derzeit verschiedene Verkehrslösungen für die K16 in Ballwil. Er wird dabei von einer 20-köpfigen Begleitgruppe unterstützt. Problematisch sind vor allem die gehäuften Unfälle beim Kreisel Dorfstrasse. Die seitliche Bahndurchfahrt und die Ampeln haben ihre Tücken: Es kommt zu Auffahrunfällen und Missachtung der Fussgängerampel. Auch bezüglich Bushaltestellen und Kreiselgeometrie ist die Situation nicht ideal. Das Gesamtverkehrskonzept für das Seetal (GVK) von 2017 skizziert für Ballwil fünf Lösungsvorschläge. Eine Umfahrung ähnlich der Talstrasse ist aufgrund des Kantonsratsbeschlusses von 2014 und des aktuellen Bauprogramms für die Kantonsstrassen keine Option.
Von fünf auf zwei Varianten
Im Rahmen der Machbarkeitsbeurteilung wurden die Varianten aus dem GVK nun näher unter die Lupe genommen. Ein Teil davon erwies sich als wenig zielführend:
- Eine neue Linienführung für die Seetalbahn abseits des Dorfs wurde bereits im GVK verworfen, denn zu einem attraktiven öV gehören gut erreichbare Haltestellen.
- Auch der Abtausch der Trassen von Bahn und Strasse bringt keine wesentlichen Verbesserungen, würde aber den Bahnzugang vom Dorf her erschweren. In Übereinkunft mit der Begleitgruppe wird auch diese Variante nicht weiterverfolgt.
- Dasselbe gilt für die Variante «Optimierung des Knotens Dorfstrasse». Die Idee dahinter war, den Kreisel durch einen Einbahnverkehr auf der Einmündung Urswilstrasse und einem Ringverkehr unter Einbezug der Weiherstrasse zu entlasten. Auch diese Variante schafft bei genauerem Hinsehen mehr Probleme als sie löst: Je nach Fahrtrichtung fehlt auf der Hochdorfstrasse der Platz für eine Abbiegespur, es wäre mit Umwegfahrten und vermehrtem Stau zu rechnen und es entstünden schwierige Ausfahrtsverhältnisse aus der Weiherstrasse.
Spatz versus Taube?
So bleiben als mögliche Optionen noch die Verbesserung des heutigen Kreisels bezüglich Lage und Geometrie sowie die Verlegung der Bahn unter die Strasse (siehe dazu die Skizzen - Datei "Illustrationen_Ortsdurchfahrt" am Ende dieser Seite).
- Um den heutigen Kreisel zu verbessern, müsste dieser vom Bahntrasse weggerückt und die Hochdorfstrasse nach West verschoben werden. Dazu braucht es mehr Platz und zwar zu Lasten der beiden Parzellen des Restaurant Sternen und des Café Rosenegg. Für die Eigentümer bringt dies erhebliche Eingriffe mit sich. Bei einer ovalen Kreiselform könnten die Gebäude zwar erhalten bleiben, der heikle Fussgängerstreifen über die Luzernstrasse bliebe aber an Ort und Stelle. Eine echte Verbesserung des Kreisels samt Fussgängerstreifen würde den Abbruch und verkleinerten Neubau des Café Rosenegg erfordern. Je nach Variante ist mit Kosten von 20 bis 30 Mio. Franken zu rechnen. Darin enthalten sind auch die hindernisfreien Bushaltestellen, eine neue Radwegführung und die Umgestaltung der Ortseingänge.
- Auch die Tieflegung der Bahn würde den Abbruch diverser Gebäude erfordern, unter anderem des Restaurants Sternen und des heutigen Bahnhofs. Ansonsten liesse sich durch den Raumgewinn an der Oberfläche eine rundum befriedigende Lösung realisieren. Die Kosten: Rund sechs Mal höher als bei den Varianten zur Optimierung des Kreisels.
Die Projektleitung und das Planungsteam werden im nächsten Schritt die verbleibenden Varianten mit einer einheitlichen Methode bezüglich Kosten und Nutzen bewerten und den Vergleich an der Septembersitzung mit der Begleitgruppe diskutieren.
Information vom 19.04.2021
2. Sitzung der Begleitgruppe zur MBS Optimierung Ortsdurchfahrt Ballwil
Am 31. März 2021 fand die zweite Begleitgruppensitzung zur Optimierung der Ortsdurchfahrt Ballwil statt, coronabedingt erneut in Form einer Videokonferenz. Diesmal stand die Diskussion von Lösungsvorschlägen im Vordergrund. Das Spektrum möglicher Varianten wurde bereits 2017 im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) K16 Seetal erarbeitet. In der Machbarkeitsstudie Ortsdurchfahrt Ballwil werden vier der fünf damals vorgeschlagenen Lösungen geprüft:
Die Variante 3 «Abtausch von Bahn- und Strassentrassee» wurde von der Begleitgruppe und dem Planungsteam bereits an der ersten Sitzung als wenig zielführend verworfen. Die Variante 2 «Optimierung des Knotens Dorfstrasse» versucht, den Kreisel durch einen Einbahnverkehr auf der Einmündung Urswilstrasse und der Weiherstrasse zu entlasten. Auch diese Variante wurde nach näherer Prüfung vom Planungsteam und der Begleitgruppe verworfen. Weiterhin in Diskussion sind die Variante 1 «Optimierung der Ortsdurchfahrt», die hauptsächlich Anpassungen am heutigen Kreisel beinhaltet, dazu aber mehr Raum erfordert, und die Variante 5 «Bahn unterirdisch», die durch die Tieflegung der Seetalbahn an der Oberfläche genügend Platz für Strasse, Trottoir und Kreisel gewinnt. Das Planungsteam wird die Machbarkeitsprüfung demnächst abschliessen. In Schritt 2 werden die Varianten 1 und 5 miteinander verglichen und eine Empfehlung formuliert. Der Vergleich wird nicht einfach werden: Die Variante 1 verbessert die Situation nur bedingt. Die Variante 5 verspricht zwar eine ideale Lösung, ist aber mit sehr hohen Kosten verbunden. Die Ergebnisse werden im Herbst mit der Begleitgruppe diskutiert. Im Spätherbst ist eine öffentliche Informationsveranstaltung vorgesehen.
Information vom 12.11.2020
1. Sitzung der Begleitgruppe zur MBS Optimierung Ortsdurchfahrt Ballwil
Am 2. November 2020 hat sich die rund 20-köpfige Begleitgruppe zur Machbarkeitsstudie Optimierung Ortsdurchfahrt Ballwil zu einer ersten Videokonferenz getroffen. Vorgängig füllten die Mitglieder eine Online-Umfrage zu den Qualitäten der heutigen Situation, zum Handlungsbedarf und zu den Beurteilungskriterien für eine Verkehrslösung aus. Fazit: Die Ballwilerinnen und Ballwiler möchten den 2005 errichteten Kreisel Dorfstrasse nicht mehr hergeben. Zugleich hat der Kreisel aber auch sehr viele Schwachstellen: Die Situation ist unübersichtlich, es wird zu schnell gefahren, für Velofahrende und Fussgänger – insbesondere für die Schulkinder – ist das Queren anspruchsvoll, ja heikel. Die Bushaltestelle in Richtung Hochdorf liegt unglücklich in Kreiselnähe, eingeklemmt zwischen Strasse und Bahn. Insgesamt kamen sehr viel Hinweise auf Schwachstellen zusammen, die dem Planungsteam im nächsten Bearbeitungsschritt von Nutzen sein werden. «Mehr Verkehrssicherheit» und «bessere Verhältnisse für Fussgänger/-innen und Velofahrende» sind denn auch die wichtigsten Anforderungen der Begleitgruppe an eine Verkehrslösung. Den Abschluss der Videokonferenz machte die Präsentation der Varianten, die 2017 im Rahmen des Gesamtverkehrskonzeptes K 16 Seetal erarbeitet wurden. Im Rahmen einer zweiten Online-Befragung gaben die Begleitgruppenmitglieder eine grobe Einschätzung dieser Varianten ab und konnten auf Wunsch eigene Lösungsvorschläge einbringen. Das Planungsteam wird bis im März 2021 den Variantenfächer bereinigen und unterstützt durch die Begleitgruppe wenig erfolgversprechende Varianten ausscheiden.
Mitglieder der Begleitgruppe: Ramona Amrein, Thomas Budmiger, Benno Bühler, Nadja Egidio, Jack Eigenheer, Christoph Fleischli, Heinz Forster, Seppi Galliker, Marco Gärtner, Seppi Gisler, Felicitas Glunz, Thomas Grüter, Petra Jenni, Toni Kaufmann, Hugo Lötscher, Hubert Müller, Daniel Oberhänsli, Markus Odermatt, Joe Schnider, Stefan Trost
Information vom 13.10.2020
Machbarkeitsstudie Optimierung Ortsdurchfahrt Ballwil
Der Kanton Luzern nimmt einen neuen Anlauf zur Lösung der Verkehrsprobleme auf der Kantonsstrasse K 16. Statt einer grösseren Umfahrung stehen lokale Lösungen für Emmen Dorf, Eschenbach, Ballwil und Hochdorf im Vordergrund. In Ballwil wird nach Möglichkeiten zur Optimierung der Ortsdurchfahrt, insbesondere des Knoten der K16 mit der Dorfstrasse, gesucht. Wegen der starken Trennwirkung von Kantonsstrasse und Bahn ist das westliche Wohnquartier für Fussgänger/-innen und Velofahrende schlecht an das Dorfzentrum angebunden. Der ampelgesteuerte Kreisel mit der Bahndurchfahrt verursacht in den Spitzenstunden regelmässig Verkehrsbehinderungen und ist ein Unfallschwerpunkt.
In den kommenden 1½ Jahren wird eine Machbarkeitsstudie MBS zur Optimierung der Ortsdurchfahrt Ballwil durchgeführt. Die Gemeinde Ballwil ist in die Planungsarbeiten eingebunden. Eine Begleitgruppe mit rund 20 Personen bringt lokales Wissen und den Standpunkt der verschiedenen Bevölkerungs- und Interessengruppen ein. Die Bevölkerung wird regelmässig über die Ergebnisse informiert.
Links
- Projektwebsite der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur des Kantons Luzern (vif) à https://vif.lu.ch/luzernnordost
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